Da alle großen Telefonanbieter das ISDN-Netz in den nächsten Jahren abschaffen wollen, steht bei vielen kleinen, mittelständischen und großen Unternehmen die Nutzung von VoIP im Vordergrund. Diese haben nämlich den Vorteil, dass die Kosten für Telefonie erheblich gesenkt werden können. Da man ab einer gewissen Unternehmensgröße nicht mehr die virtuelle Telefonanlage kostenlos nutzen kann, gibt viele diverse Tarife von verschiedenen virtuelle-Telefonanlagen Anbieter, bei deren Auswahl man einige Kriterien beachten sollte.
Was VoIP eigentlich genau ist und auf was man bei einem Vergleich der Anbieter virtueller Telefonanlagen achten sollte, wird im folgenden Beitrag ausführlich beleuchtet.
Definition von VoIP
VoIP steht für Voice over IP und ist ein Begriff für das Telefonieren über das Internet beziehungsweise über ein Internet Protokoll. In den kommenden Jahren stellen viele Telekommunikations-Anbieter in Deutschland auf VoIP um und schalten dafür das alte ISDN ab. DieTelekom will bis 2019 die Umstellung auf VoIP vornehmen. Bei Vodafone dauert der Prozess bis 2022. Hier werden die ISDN-Anschlüsse durch All-IP-Anschlüsse ersetzt. Der Vorteil bei VoIP besteht darin, dass die Preise für Anrufe in das deutsche Mobilfunknetz oder in das Ausland deutlich günstiger sind als bei einer Abrechnung nach Minutenpreisen. Viele virtuelle-Telefonanlagen Anbieter haben in den letzten Jahren mit unterschiedlichen Angeboten, die an die Größe des Unternehmens angepasst werden können, den Markteintritt gewagt. Die grundlegenden Funktionen der Provider virtueller Telefonanlage sind meistens gleich. Im diesem Beitrag erfolgt eine Übersicht von Providern, die virtuelle Telefonanlagen für den B2B Bereich zur Verfügung stellen.
Virtuelle Telefonanlage Anbieter: Kriterien beim Vergleich
Das wohl wichtigste Kriterium bei der Suche nach einem geeigneten virtuellen-Telefonanlagen Anbieter ist der Datenschutz. Es sollte sichergestellt werden, dass sich die virtuelle-Telefonanlagen Anbieter an die aktuelle DSGVO halten. Die Daten sollten unter anderem durch die neueste Verschlüsselung übertragen werden. Dies ist für viele Unternehmen, die auf der Suche nach einem Provider sind, sehr wichtig. Ebenfalls wichtig ist der Standort von einem virtuellen-Telefonanlagen Anbieter. Um eine hohe Verfügbarkeit von über 99 Prozent zu sichern und eine Ausfallwahrscheinlichkeit zu vermeiden, sollte der Sitz eines Providers in Deutschland sein.
Bei einem Vergleich der Anbieter Ihrer virtuellen Telefonanlage sollten zudem die gebotenen Funktionen beachtet werden. Sie sollten darüber nachdenken, welche Kriterien für Ihr Unternehmen entscheidend sind. Reicht Ihnen die normale Telefonfunktion aus oder benötigen Sie auch Services wie Fax2Mail oder Mail2Fax? Wollen Sie regelmäßig an Telefonkonferenzen teilnehmen? Sie sollten die Angebote der einzelnen Anbieter ausführlich analysieren und auf Ihre Wünsche abstimmen. Prüfen Sie, ob gewisse Leistungen im Tarif enthalten sind oder ob sie zusätzlich dazugebucht werden müssen.
Weiterhin muss beim Vergleich der Anbieter virtueller Telefonanlagen auf die Skalierbarkeit der Telefonanlage geachtet werden. So benötigen Start-Ups und kleine Unternehmen erstmal eine Telefonanlage, die die grundlegenden Funktionen besitzt. Wenn das Unternehmen wächst, nimmt der Bedarf an Funktionen zu, die man bei einem virtuellen-Telefonanlagen Anbieter flexibel dazubuchen möchte.
Nicht zuletzt ist auch das Preis-/Leistungsverzeichnis bei dem Vergleich der virtuellen-Telefonanlagen Anbieter zu beachten. Um die Kosten für die Telefonanlage so niedrig wie möglich zu halten, sollte ein Vertrag mit einer kurzen Mindestlaufzeit gewählt werden. Dadurch können Sie auf wechselnde Anforderungen im Unternehmen besser reagieren. Weitere Kriterien bei einem Anbieter sind die Sprachqualität, die mobile Integration und ein redundantes Hosting.
Virtuelle Telefonanlage: Anbieter für den B2B Bereich
In Deutschland sind viele virtuelle-Telefonanlagen Anbieter nur im B2C Bereich tätig. Für den B2B Bereich ist die Auswahl der Provider relativ überschaubar. Damit Sie einen besseren Überblick haben, sind im Folgenden die besten Anbieter aufgelistet, die eine Alternative zu großen Telefongesellschaften darstellen. Bei einigen der folgenden Anbietern wie z.B WIRECLOUD ist es auch möglich, die virtuelle Telefonanlage kostenlos zu nutzen.
WIRECLOUD
Placetel
Sipgate
QSC AG
Toplink
Easybell
fonial
SIPbase
WIRECLOUD
Einer der besten virtuelle-Telefonanlagen Anbieter ist WIRECLOUD, der zwei Tarife im Portfolio hat. Mit dem Tarif Cloud Telefonanlage Basic können Sie eine virtuelle Telefonanlage mit bis zu 3 Nebenstellen kostenlos nutzen. Mit inbegriffen sind Funktionen wie eine Voicemail oder das Halten und Weiterleiten von Anrufen. Dieser Tarif hat keine feste Vertragslaufzeit. Mit dem Tarif Cloud Telefonanlage Pro können Sie bis zu 5.000 Nebenstellen nutzen. Außerdem sind kostenlose Telefonkonferenzen möglich. Bestehende Rufnummern können kostenlos mitgenommen werden. Für 2,50 EUR pro Monat und Nebenstelle stellt dieser Tarif ein sehr faires Angebot dar. Außerdem kann es 30 Tage kostenlos getestet werden. In beiden Tarifen sind kostenlose Festnetznummern enthalten.
Placetel
Placetel bietet eine Cloud-Telefonanlage, aber es besteht auch die Möglichkeit, dass eine klassische Telefonanlage an das Internet angebunden wird. Der Provider bietet unterschiedliche Modelle für eine Cloud-Telefonanlage an, die sich nach der Größe des Unternehmens richten. Für sehr kleine Unternehmen wird sogar ein kostenloser Tarif geboten. Für die weiteren Angebote, die auch einen Zugang für mehrere Mitarbeiter ermöglichen, wird eine monatliche Gebühr von 2,90 EUR pro angemeldeter Nebenstelle erhoben. Eine Flatrate für das Festnetz kann bei diesem Anbieter von virtueller Telefonie ab 4 EUR dazugebucht werden. Diese ist zusammen mit einer Flatrate in mobile Netze im Profi-TarifComplete bereits enthalten. Bei dem Tarif Placetel UC-One zählen zu den Leistungen auch die Nutzung von Videokonferenzen oder Filesharing. Dadurch, dass es bei drei Tarifen (alle außer Profi Complete) keine Mindestlaufzeit gibt, kann der Vertrag bei diesem Anbieter flexibel gekündigt werden.
Sipgate
Der Anbieter Sipgate gilt als der erste VoIP Anbieter in Deutschland. Dieser stellt Lösungen für alle Unternehmensgrößen von 1 bis 10.000 Mitarbeitern bereit. Bei der Buchung eines Komplettpaketes kann eine Deutschland Flatrate oder eine EU Flatrate dazugebucht werden. Die Kündigung ist bei Sipgate monatlich möglich, so dass bei Sipgate auch eine hohe Flexibilität gewährleistet wird.
QSC AG
Der virtuelle-Telefonanlagen Anbieter QSC AG bietet Lösungen für deutsche Unternehmen aus dem Mittelstand. Sie können sich für eine ISDN-Telefonie entscheiden oder für eine Cloud-Telefonanlage für 4,50 EUR pro Nebenstelle. Hierbei sind auch ein Faxnummer, eine Mailbox und ein System für Videokonferenzen enthalten. Durch die Buchung des ergänzenden Produktes QSC-Inbound call international können Sie dem QSC-Telefonanschluss Festnetz- oder Servicenummern aus 116 Ländern hinzufügen. Dadurch bietet dieser Provider nicht nur hohen Komfort, sondern auch eine Reduzierung der Kosten für Teilnehmer an Telefonkonferenzen.
Toplink
Toplink stellt ebenfalls für Unternehmen aus dem Mittelstand attraktive Angebote bereit. So wird auch hier eine Cloud-Telefonanlage angeboten, die über 160 Funktionen verfügt. Der monatliche Preis richtet sich nach der Anzahl der Mitarbeiter, die diese Anlage nutzen. Die Spanne reicht dabei von 5 bis zu 400 Mitarbeitern. Der Preis für eine Unternehmensgröße bis 5 Mitarbeitern beträgt 19 EUR im Monat. Flatrates sind in dem Preis noch nicht enthalten. Für weitere angemeldete Geräte fällt jeweils eine Gebühr von 7,99 EUR an. Bei einer Unternehmensgröße bis 15 Mitarbeiten wird eine Gebühr von 59 EUR pro Monat fällig. Dabei ist die Buchung von weiteren Nebenstellen mit jeweils 6,99 EUR etwas günstiger als beim ersten Tarif. Die Tarife bei diesem Anbieter für virtuelle Telefonanlagen haben eine Mindetsvertragslaufzeit von einem Jahr.
Toplink bietet mit dem Produkt SIP-Business auch einen VoIP-Telefonanschluss an, der den alten ISDN-Anschluss ersetzen kann und zudem skalierbar ist. Die Kosten hierfür betragen Minimum 39EUR pro Monat für 6 Sprachkanäle. Eine Festnetz-Flatrate kann für 7 EUR pro Monat und Sprachkanal dazugebucht werden. Eine Flatrate in die mobilen Netze kostet 10 EUR pro Sprachkanal.
Easybell
Der Anbieter Easybell bietet sowohl für Privat- als auch Geschäftskunden verschiedene Lösungen an. Die Tarife für Cloud-Telefonanlage richten sich nach der Größe des Unternehmens. Wenn ihr Unternehmen über maximal 4 Mitarbeiter verfügt, können Sie bei diesem Provider den kleinsten Tarif im ersten Jahr kostenlos und anschließend für 1,67 EUR pro Monat nutzen. Bei diesem Tarif ist ein sog. SIP-Trunk enthalten, der es ermöglicht, dass 2 Gespräche gleichzeitig geführt werden können. Für einen Preis von 8,39 EUR pro Monat können 1000 Freiminuten in das deutsche Festnetz sowie 100 Freiminuten in die mobilen Netze dazugebucht werden. Wenn Sie einen Tarif für bis zu 30 Nebenstellen benötigen, können Sie sich für den Tarif Business easy entscheiden. Hier beträgt die monatliche Grundgebühr 4,19 EUR. Bei dem Anbieter haben Sie keine Vertragslaufzeit und können monatlich kündigen.
fonial
Bei dem virtuelle-Telefonanlagen Anbieter fonial handelt es sich um das Tochterunternehmen der QSC AG. Die Anschaffung von teurer Hardware ist bei diesem Provider nicht nötig. Mit dem Anbieter fonial sind vor
allem kleine und mittelständische Unternehmen gut bedient. Fonial überträgt Ihre Telefonanlage in die Cloud. Wenn Sie lediglich 3 Rufnummern haben, können Sie den Tarif fonial Free nutzen, der zwar nur die Grundfunktionen bietet, aber dafür, abgesehen von den Verbindungskosten, komplett kostenlos ist. Mit dem PLUS-Tarif erhalten Sie 100 unterschiedliche Funktionen für einen Preis von 2,90 EUR pro aktivierter Nummer. Dafür können unbegrenzt viele Mitarbeiter an die Cloud-Telefonanlage angebunden werden. Mit der Telefonanlage von fonial können die Kosten für Telefonie im Unternehmen um bis zu 50 Prozent gesenkt werden. Bei fonial sind Sie zudem an keine Vertragslaufzeiten gebunden, so dass der Vertrag monatlich gekündigt werden kann.
SIPbase
Auch SIPbase bietet eine Cloud-Telefonanlage mit einer hohen Ausfallsicherheit und einer zugänglichen Bedienung. Ein Anrufbeantworter und eine Mobilfunk-Integration sind in jeder Nebenstelle enthalten. Die Gebühr beträgt für jeden Nutzer monatlich 4,90 EUR. Beim VoIP Telefonanschluss wird die DSL-Verbindung für die Telefonie genutzt. Dabei können Sie alle Vorteile der Internettelefonie nutzen wie zum Beispiel günstige Telefonate in das Festnetz. Der Provider garantiert dabei eine sehr gute Sprachqualität.
sipgate team
Dieser Anbieter für virtuelle Telefonanlagen eignet sich besonders für kleine Unternehmen. Die Rufnummern können kostenlos zu sipgate mitgenommen werden. Neue Festnetz- oder Mobilfunknummern können jederzeit dazugebucht werden. Bei sipgate sind Sie flexibel, da Sie Ihren Vertrag und die Konditionen laufend ändern können. Alle Optionen können außerdem monatlich gekündigt werden. Der Business Tarif bietet über 100 Funktionen, unter anderem eine Warteschleife, eine Gesprächsaufzeichnung oder ein Online-Archiv. Die Tarife können Sie nutzen, wenn Ihr Unternehmen über mindestens 3Mitarbeiter verfügt. Ein Tarif ohne Flatrate ist für 19,95 EUR pro Monat erhältlich. Bei Tarifen
mit einer Deutschland-Flat oder einer EU-Flat zahlen Sie bei diesem virtuelle-Telefonanlagen Anbieter 49,95 EUR beziehungsweise 69,95 EUR pro Monat.
NFON
Der Provider NFON bietet Lösungen für alle Unternehmensgrößen von 2 bis zu 249.000 Mitarbeitern an. Bei der Telefonanlage von NFON haben Sie die Auswahl zwischen 100 verschiedenen Funktionen. Weitere Funktionen können bei diesem Anbieter zusätzlich gebucht werden. Die Telefonanlage wird also speziell auf die Bedürfnisse Ihres Unternehmens angepasst. Sie müssen bei diesem Anbieter nur für die Telefonanlagen zahlen, die Sie auch wirklich nutzen. Bei einer Nutzung von 1 bis 10 Geräten wird eine monatliche Gebühr von 8,50 EUR pro Gerät fällig. Wenn Sie zwischen 5 und 11 Nebenstellen nutzen, beträgt der Preis nur noch 7,50 EUR pro Gerät. Eine Flatrate kann für einen Preis von 4,90 EUR pro Nebenstelle gebucht werden. Sie können einen Vertrag mit NFON monatlich kündigen.
TeamFon
Bei dem Produkt TeamSIP von des Providers TeamFon wird eine Cloud-Telefonanlage für mittelständische und große Unternehmen bereitgestellt, die über 150 Funktionen verfügt. Zudem kann bei TeamFon die Telefonanlage um beliebig viele Nebenstellen erweitert werden. Zu den Funktionen gehören unter anderem eine Integration von Outlook oder Instant Messaging. Die Grundgebühr beträgt 6,90 EUR pro Nebenstelle, wenn 10 Geräte genutzt werden. Eine Flatrate ins deutsche Festnetz kann bei diesem virtuelle-Telefonanlagen Anbieter für 4,90 EUR zusätzlich gebucht werden.
TelegraFon
Der Anbieter Telegra Fon ist vor allem für kleine Unternehmen geeignet. Über eine App können alle Funktionen der Telefonanlage genutzt und kontrolliert werden. Der monatliche Preis beträgt 5,80 EUR. Neben der Rufnummer sind in dem Preis Ansagen zur Begrüßung, eine Wartschleife sowie Fax2Mail enthalten. Eine All-Net-Flatrate kann alternativ für 9,90 EUR dazugebucht werden. Da TelgraFon keine Mindestvertragslaufzeit vorschreibt, ist eine flexible Kündigung möglich.
Virtuelle Telefonanlage: Anbieter-Fazit
Telefonie über VoIP ist die Zukunft und man sollte sich jetzt damit auseinandersetzen und den richtigen VoIP Anbieter auswählen.
Die wichtigsten Kriterien beim Vergleich der virtuelle-Telefonanlagen Anbieter sollten die Ausfallsicherheit und der Datenschutz sein. Alle Anbieter, die hier vorgestellt wurden, haben ihren Sitz in Deutschland, bieten eine hohe Ausfallsicherheit und halten sich auch an die DSGVO. Auf den ersten Blick ähneln sich die Konditionen der VoIP Anbieter. Allerdings bestehen doch große Unterschiede im Hinblick auf die Vertragslaufzeiten und die Preise. Es gibt auch bei den meisten Anbietern die Möglichkeit, eine virtuelle Telefonanlage kostenlos zu nutzen.
Besonders empfehlenswerte Konditionen bietet der Provider WIRECLOUD. Wenn Sie sich für einen Anbieter entschieden haben, ist es empfehlenswert, das Angebot erstmal zu testen.